Aus und vorbei. Wie die Uni uns aus dem Hörsaal schob…

So, jetzt ist es geschafft, und die Uni Bonn ist endlich ihre Magisterstudenten los. Ich war dabei, darf mich jetzt „Meister“ nennen und bin eigentlich ganz froh, dieser Institution zu entfliehen. Warum so negativ? Nun ja, die Uni Bonn, urteilt man (jetzt ausnahmsweise nur) nach der Feierlichkeit unserer Zeugnisübergabe, wollte uns eigentlich auch nur noch schnell loswerden. Und das hat sie uns auch spüren lassen. Und die Philosophische Fakultät und ihre Dekanin Frau Gymnich haben sich alle Mühe gegeben, sich keine Mühe zu geben. Mission complete, hätte man gestern sagen können.

Der feierlich geschmückte Hörsaal bei der Zeugnisverleihung

Mitte links: Tafel mit Aufschrift „Herzlichen Glückwunsch“, Mitte: Herausgeputzte Dekanin, dahinter: Nichts. Mitte rechts: An die Seite geschobenes Klavier. Nirgendwo: Nett gemacht.

Damit uns nicht zu festlich zu Mute wird, hatte man die „feierliche“ Zeugnisübergabe an die Magistranten extra aus der Aula wegverlegt und in einen großen Hörsaal stattfinden lassen. Festsaal? Pah – den zeigt die Uni Bonn gern Leuten von außerhalb, aber die eigenen Absolventen sollten dort eigentlich nicht rein, könnte man meinen, der Hörsaal 10 ist ja auch chique ausreichend. Schon im Vorfeld waren wir Absolventen mehrfach darauf aufmerksam gemacht worden, dass wir uns ja nicht einfallen lassen sollten, Sekt oder Ähnliches mitzubringen, damit uns nicht zu feierlich zu Mute würde weil die Uni bedauerlicherweise über keine Papierkörbe verfügen würde, die Glasmüll aufnehmen könnten. Nun gut, also den Studenten die wenigen Möglichkeiten genommen, es zu etwas netten werden zu lassen, hatte sich wenigstens die der Rektor Frau Dekanin in einen langweiligen grauen Blazer geworfen und sich mühevoll eine Rede überlegt zurechtgetippt, die langweiliger nicht hätte sein können. Lebhaft kann ich mir vorstellen, wie sie sich eine Liste hat bringen lassen, auf der die Themen der Magisterarbeiten standen, um damit ihre Rede anzureichern  auszuschmücken, die wohl vorgaukeln sollte, sie sei ganz nah dran gewesen und hätte sich tatsächlich eine der Arbeiten angesehen…. Weiterlesen

Ett is en Ende en Seech!

Es ist nun schon wieder eine Weile her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Und das ist vor allem meinem Studienabschluss zu verdanken, indem ich gerade mittendrin stecke. Aber vieles ist bereits geschafft und so kommt bald sicher auch wieder ein wenig mehr Zeit, dem Blog auch wieder Leben einzuhauchen. Inklusive dafür zu sorgen, dass auch die Meldung von untendrunter bald mal Geschichte ist.

Vieles hat sich verändert – meine Magisterarbeit ist abgegeben und benotet, meine Abschlussklausur nun auch geschrieben und so bin ich nun mitten in der Vorbereitung auf meine letzten mündlichen Prüfungen. Drei Mal muss ich noch antreten, um mich dann ab Juli hoffentlich (Herr und ) Meister der Künste nennen zu dürfen – schön wird das sein. Denn es ist wirklich Zeit, das Studium zu beenden und wieder in die Arbeitswelt zurückzukehren. Sieben Jahre bin ich jetzt abstinent und ich muss sagen, dass ich mich schon wieder richtig darauf freue, ins Arbeitsleben zurückzukehren. Also bleibt es in den nächsten Wochen zunächst noch in Sachen Uni spannend – bis die oralen Geschichten Geschichte sind. Und dann, in den nächsten Monaten, wird sich zeigen, bei wem ich mich von dann an in den Dienst stellen darf. Tipps? Hinweise? Angebote? Interessantes? Her damit – ich bin für alles dankbar.

Bis dahin also nicht wundern, wenn es hier noch ein wenig ruhig zugeht. Trotz allem – ich wünsche einen sonnigeren Frühling und einen guten Sommer!

Politik und Inszenierung – das Sein, dass den Schein braucht

Die Ereignisdichte in einer globalisierten Mediengesellschaft verändert die Art wie Politk gemacht wird. Aber auch, wie Politik dargestellt wird. In der Mediengesellschaft buhlen Politiker um Aufmerksamkeit und müssen ihre Themen entsprechend inszenieren. Dabei gilt es, die Balance auf dem schmalen Grat zwischen einer guten Inszenierung und einem schlechten Schauspiel stets zu wahren..

Gedanken zum Verhältnis von Politik und Medien. Ein Essay von Jakob Müller.

Im Januar dominieren die afrikanischen Staaten Tunesien und Ägypten die politische und die mediale Agenda. Zwei Machthaber, die über Jahrzehnte an ihren Posten klebten, werden in den so genannten Twitter- und Facebook-Revolutionen hinweggefegt. Im Februar braust ein nationales Thema durch die deutsche Medienlandschaft. Die Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg wird auseinandergenommen und als Plagiat entlarvt, was zum Rücktritt des Verteidigungsminister führt. Im März reißt ein Erdbeben mit anschließendem Tsunami und drohender atomarer Katastrophe in Japan die vollständige Aufmerksamkeit der Welt an sich. So stark sogar, dass die Proteste, die kurz zuvor in Libyen gegen Machthaber Gaddafi aufgeflammt sind, für eine Woche aus den Medien nahezu verschwinden. Eine Woche später, Gaddafi hat inzwischen die Abwesenheit aller Aufmerksamkeit genutzt und die Rebellen empfindlich zurückzuschlagen, beschließt der UN-Sicherheitsrat die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen, um die Bevölkerung vor den Angriffen der Schergen Gaddafis zu schützen.

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