Politik und Inszenierung – das Sein, dass den Schein braucht

Die Ereignisdichte in einer globalisierten Mediengesellschaft verändert die Art wie Politk gemacht wird. Aber auch, wie Politik dargestellt wird. In der Mediengesellschaft buhlen Politiker um Aufmerksamkeit und müssen ihre Themen entsprechend inszenieren. Dabei gilt es, die Balance auf dem schmalen Grat zwischen einer guten Inszenierung und einem schlechten Schauspiel stets zu wahren..

Gedanken zum Verhältnis von Politik und Medien. Ein Essay von Jakob Müller.

Im Januar dominieren die afrikanischen Staaten Tunesien und Ägypten die politische und die mediale Agenda. Zwei Machthaber, die über Jahrzehnte an ihren Posten klebten, werden in den so genannten Twitter- und Facebook-Revolutionen hinweggefegt. Im Februar braust ein nationales Thema durch die deutsche Medienlandschaft. Die Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg wird auseinandergenommen und als Plagiat entlarvt, was zum Rücktritt des Verteidigungsminister führt. Im März reißt ein Erdbeben mit anschließendem Tsunami und drohender atomarer Katastrophe in Japan die vollständige Aufmerksamkeit der Welt an sich. So stark sogar, dass die Proteste, die kurz zuvor in Libyen gegen Machthaber Gaddafi aufgeflammt sind, für eine Woche aus den Medien nahezu verschwinden. Eine Woche später, Gaddafi hat inzwischen die Abwesenheit aller Aufmerksamkeit genutzt und die Rebellen empfindlich zurückzuschlagen, beschließt der UN-Sicherheitsrat die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen, um die Bevölkerung vor den Angriffen der Schergen Gaddafis zu schützen.

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Jetzt haben wir Wikileaks. Und nun?

Es ist DAS Thema seit Ende November die Guerilla-„Journalisten“ von wikileaks US-Diplomaten-Depeschen veröffentlicht haben: WIKILEAKS. Und: Mr. Julian Assange.

Man kann von den schwedischen Vorwürfen gegen den Gründer halten was man will: Vergewaltigung ist ein schweres Delikt und muss in jedem Fall verfolgt zu werden. Wenn es denn der Fall ist. Allerdings deutet vieles im Fall Assange darauf hin, dass die Vorwürfe aus Schweden anderen Zwecken dienen sollen. Wem die öffentliche Verfolgung des Wikileaks-Gesichtes dabei letztlich dienen soll, bleibt im Dunkel. Ob die USA (was nun kaum mehr einer glaubt) versuchen, über umwegige Vorwürfe eines Herrn Assange habhaft zu werden, oder ob eine schwedische Staatsanwältin sich auf Kosten der Popularität eines Herrn Assanges profililieren möchte: Man ich weiß es nicht. Weiterlesen

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