50 Grad kälter, gut 8.000 km weiter drüben und ein neuer Start am See

Vor einer Woche, da konnte ich mich vor Hitze kaum retten. Da schien die Sonne, nein, sie bruzelte aus dem Zenit mörderisch und direkt auf den Kopf. Schon morgens war man vom Aufstehen – ach, was sag ich – vom Nichtstun im Schlafe verschwitzt – es war verhext – es wehte bis zum Nachmittag kein Lüftchen und Schatten und kühle Luft wären etwas gewesen, wofür man bereit gewesen wäre, dass ein oder andere herzugeben.

40 Grad in Mahabalipuram

40 Grad in Mahabalipuram

Jetzt bin ich gut 8.000 km weiter westlich wieder – und nördlicher – viel viel nördlicher, macht das Wetter glauben. Man könnte meinen, es sind ein paar mehr Dinge auf der Welt, als Essen, Geld, Wasser und Wohlstand, die nicht ganz fair verteilt sind. Ich spreche vom Wetter – und plädiere für einen fairen Mix. Aus Sonne und Wolken, Regen und Schnee für alle – zur gegebenen Zeit. Was sollen die Einen mit all der Sonne, während die Andern unter dem Schnee ächzen und gern mal einen frühlingshaften Strahlen zu Gesicht bekämen? Wie wäre es, man mixte das stickig-hitzige 42-Grad-Sonne-aus-dem-Zenit-Wetter Madureis, mit den verschneit-verregneten Minusgraden des Allgäus? Es könnte dabei doch jeder nur gewinnen…. ach wär es doch manchmal einfach nur einfach… Weiterlesen

Kleine Knockouts, große Hitze und indische Kontraste.

Es ist Samstag abend, als wir Chennai verlassen wollen. Der Knock-Out hatte in der vergangenen Nacht zugeschlagen und Hanna erwischt. Den ganzen Samstag sah es eher nicht so aus, als würden wir wirklich am Abend in den Nachtzug nach Madurai steigen, Hanna hatte kaum etwas essen können, das Bett war ihr am liebsten und die Hitze machte den Tag auch nicht gerade erträglicher. Am Abend entschieden wir uns dann aber doch, die hart erarbeiteten Zugtickets zu nutzen und ließen uns gegen acht mit einer Rikscha an die Egmore Station bringen.

Straßenszene in Madurai am frühen Morgen

Morgens um 6 auf den Strassen Madurais

Wir hatten einen Liegewagen gebucht, der durchaus als einfach zu bezeichnen war. Sechs, mit blauem Leder bezogene Klappliegen in einem offenen Abteil, darüber drei riesige staubige Industrieventilatoren, die die stickige Luft durchquirlen sollten, gegenüber zwei weitere Liegen übereinander. Alles in blau gehalten, und begleitet von einem Geruch, wie er mir zuletzt in hochsommerlichen Reichsbahnzügen begegnet war, gepaart mit indischem Essen und dem üblichen Abgas-Smog Chennais, der noch durch die „Fenster“ hereinzog – also durch die vergitterten Löcher, die man als Fenster in die Waggons gefräst hatte. Weiterlesen

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