Blaving: Social Media wird laut!

Nach Twitter, Tumblr, WordPress, Facebook, Youtube, StudiVZ und Co. kommt jetzt noch eine weitere Art hinzu, wie man sich im Web mitteilen kann. Aus Lateinamerika kommt der neueste Micro-Blogging-Schrei. Und „Schrei“ ist dabei überhaupt nicht übertrieben, denn bei blaving. com dreht es sich um einen Microblogging-Service auf Audio-Basis. Die Gründer wollen damit wieder zurück zu den Wurzeln menschlicher Kommunikation und setzen von daher auf Sprache und Zuhören. Außerdem soll durch das Posten von Audio-Messages mehr Authentizität und Nähe zwischen den Nutzern entstehen. Die Idee ist wohl, dass man nicht nur seinen Freunden, sondern auch Stars und Sternchen, Politikern und Wasweißichwem folgt – Prinzip Twitter also – nur zum Hören. Weiterlesen

Die StaSi hätte sich danach gesehnt – Google und seine Datensammlung

Ein sehr hörenswerten Beitrag zu einer Diskussion rund um den Datenriesen Google hat heute der Deutschlandfunk ausgestrahlt. Er ist kurz und prägnant (3:30 min) und sollte mal wieder dazu anregen, darüber nachzudenken, ob man wirklich alle Dienste von Google nutzen sollte und somit dem US-Riesen bei der größten und präzisesten personellen Datensammlung der Welt hilft.

Vielleicht sollte man eben doch ab und zu mal andere Dienst für Suchen, Email oder Terminplanung in Anspruch nehmen und somit die Zusammenführung der eigenen Nutzungsdaten einem Konzern wie Google nicht allzu leicht zu machen. Schließlich besteht das Internet nicht nur aus Google. Und auch wenn die Google-Dienste verlockend gut gestaltet sind – man sollte immer im Kopf behalten: Du zahlst mit Deinen wertvollen persönlichen Daten.

Nachtrag: Inzwischen ist der Beitrag auch in Textform bei dradio.de abrufbar.

Rotten Neighbor – Denunzieren für Jedermann

Hinweis: Dieser Artikel ist aus dem Jahr 2008. Die beschriebene Seite ist inzwischen offline. Glücklicherweise.

Der Nachbar ist ein A*****loch, hört ab und zu laut Musik, feiert immer mit seinen Freunden im Garten, putzt die Treppe nicht und parkt immer auf dem Behindertenparkplatz vor dem Haus. Der andere Nachbar grüßt nicht, lässt ständig die Tür laut ins Schloss fallen, schaut sich schlüpfige Filmchen mit seiner viel zu lauten Dolby-Surround-Anlage an und kommt häufig spät und hörbar angetüdelt nach Hause. Die Nachbarin unter uns zieht sehr kurze Sachen an, bekommt häufig abwechselnden Männerbesuch und ist dem Anschein nach Freundin des ältesten Gewerbes der Welt.

Solcherlei Sachen, Geschichten, Vermutungen und Gerüchte lassen sich, dank Internet, nun noch einfacher streuen, verbreiten und ausmalen. Ein amerikanischer Anbieter namens Rotten Neighbor hat das denunzieren als Basis für einen Internetdienst für sich entdeckt und macht es nun den Usern leicht, andere Menschen, Nachbarn, unliebsame Kollegen, Exfreundinnen und Exfreunde öffentlich im Netz zu diffarmieren und bloszustellen. Das ganz garniert und übersichtlich gemacht mit Google Maps, damit man auch ganz genau weiß, wo die widerliche Person wohnt. In Deutschland wird das Angebot noch nicht so rege genutzt – in Bonn ist gerade mal ein Eintrag in meiner Nähe zu finden: Ein gewisser Doktor S.M. ist da verzeichnet, von dem ein Nutzer der Meinung war, man hielte sich besser von ihm fern. Es ist also noch nicht so spannend, seine NAchbarschaft über das Internetangebot der amerikanischen Seite kennenzulernen, aber vielleicht kennt man ja selbst den ein oder anderen, den man schon lang mal eins auswischen wollte und hier prima denunzieren kann. Dann wird es auch in Deutschland ein wenig interessanter. Und vielleicht hilft es ja auch ein bißchen der Inneren Sicherheit. Wachsame Nachbarn sind doch jetzt wichtiger, als je zuvor. In Zeiten des globalen Terrorismus. Also, wachsam sein, Augen offen halten, Ungewöhnliches sofort der nächsten Polizeidienststelle melden, oder bei Rotten Neighbor für andere Menschen die Warnung zugänglich machen! Falls es sich um wirklich sicherheitsrelevante Informationen (Ich erkenne meine Nachbarn nicht, sie tragen alle Burkas… etc) handelt, die das Leben der Bürger der Bundesrepublik betreffen – dann bitte direkt an den Mann im Rollstuhl wenden. Eine Seite, die ihm hilft, findest Du hier.

Ts ts – Sachen gibts…

Hinweis, da nicht alle Leser auf dem gleichen Stand sind: Der Blogbeitrag beinhaltet das Stilmittel der Ironie.