Chinesischer Massentourismus – muss man nicht haben.

Der Jetlag ist auf dem Weg zu verschwinden und wir sind wieder in Deutschland gelandet. Auf dem Flug hab ich noch was über unsere letzten Tage geschrieben. Und wer sich über den letzten Artikel ein wenig gewundert hat: Richtig, der Autor war nicht ich, sondern Hanna.

Wir sitzen am Flughafen, haben das Gepäck aufgegeben und warten eigentlich nur auf unseren Abflug nach Guangzhou (Kanton). Wir starten, ähnlich wie auf dem Hinweg, zunächst erstmal in die falsche Richtung. Um acht Uhr soll der Flieger gehen, gegen Mitternnacht geht es dann von Guangzhou weiter nach Paris. Angenehme Flugzeiten. Und weil hier in Kunming noch ein wenig Zeit ist, kann der Laptop noch mal an die frische Luft und ich nutze die Zeit für einen kleinen Artikel.

Nach Chinesisch Neujahr ist es für uns sehr ruhig zu Ende gegangen hier. Nach dem Geböller und Gekrache gemeinsam mit den anderen Ausländern, die wir hier kennengelernt haben, haben wir uns am Tag darauf einen ganz chilligen Tag gegönnt. Ein bisschen so, wie man es bei uns an Neujahr macht. Am Dienstag hatten wir bereits angefangen, unsere letzten Besorgungen zu machen, Mitbringsel zu kaufen und nun doch noch einmal endlich in den Tempel hinter unserem Hotel zu gehen. Weiterlesen

Xin Nian Kuai Le – mit viel Bum Bum ins Jahr des Drachens

In China wird im Gegensatz zu uns nach dem Mond und Sonnenkalender  Neujahr gefeiert. Am Abend des 22. Januars wurde also das Jahr des Drachens begrüßt sowie das Jahr des Hasens sein Ende fand. Das Neujahrsfest findet in China stets am 2. Neumond nach der Wintersonnwende statt. Insgesamt gibt es 12 Tiere im chinesischen Tierkreis, die den Jahren zugeordnet werden und sich zyklisch wiederholen.

Chinesen auf Reise
Bereits vor dem großen Event, haben wir von allen Seiten, von den Chinesen die wir hier kennen gelernt haben oder von den Ausländern die in Kunming leben, gehört, dass es der höchste Feiertag in China sei (vergleichbar mit Weihnachten in Deutschland) und alle Chinesen ihre Familien auf dem Land besuchen. Somit findet die größte Reisebewegung weltweit statt: Um die 400 Millionen Chinesen verlassen die Stadt und machen sich auf den Weg in ihre Heimatdörfer und Regionen. Je nach Mittel und Reisestrecke werden Busse, Züge, Flugzeuge oder das eigene Auto bestiegen. Dabei darf eines nicht fehlen:  Geschenke! Sehr beliebt sind Äpfel, die ein Zeichen für Fruchtbarkeit sind. Aber auch andere Früchte, Spielsachen und natürlich Feuerwerkskörper sind mit dabei. Jeder der schon mal in China unterwegs war, oder Chinesen anderswo beim Reisen erlebt hat, weiß dass sie mit soviel Gepäck reisen, dass sie es kaum alleine tragen können. Weiterlesen

Yuanyang – ein Ausflug zu den Terrassen voller Wasser

Feels like sunday

Die meisten Läden sind geschlossen, die Eingänge vergittert oder mit Metalltoren geschlossen und nur wenige Menschen sind auf der Straße zu sehen. Der Verkehr ist auch ruhiger als sonst, aber die Sonne scheint frühlingshaft warm und ich bin den ersten Tag mit kurzen Hosen unterwegs. Nach einer Weile finden wir endlich ein Café zum Frühstücken. Wir wussten, heute würde es nicht einfach werden, ein Frühstück irgendwo zu finden, denn es ist Chinesisch Neujahr – und das fühlt sich zunächst in der Stadt erstmal an wie ein Sonntag in Deutschland. Die Strassen leer, nur wenige Menschen unterwegs, der übliche Verkehr und die Menschenmassen – nicht da. Im Grunde genommen: sehr angenehm. Nebenbei sind (nahezu) alle Geschäfte, Restaurants und Cafés geschlossen – also eigentlich ist es noch ruhiger als ein Sonntag in Deutschland. Heute Abend wird sich das sicherlich ändern, denn in den letzten Tagen wurden an den Straßen Böller und Feuerwerkskörper in großen Mengen verkauft, oft und gern Pyrotechnik in Größen, an die sich wohl in Deutschland nur ausgebildete Pyrotechniker trauen würden – und diese Raketen und Feuerwerksbatterien warten schon darauf, heute Abend und in der Nacht in einem kolossalen Milliarden-Feuerwerk das neue chinesische Jahr begrüßen zu dürfen. Schon in den vergangenen Tagen hatten Kinder überall herumgeböllert und in kleinen Straßen roch es schon immer nach Schwarzpulver. Abends waren auch vereinzelt schon Feuerwerke zu beobachten – aber so richtig losgehen, wird und soll es erst heute Nacht. Und dann, so hören wir Menschen erzählen, die es schon erlebt haben, gibt es kein halten mehr. Und das gilt wohl für die ganze kommende Woche. Also sollten wir die Ruhe jetzt noch genießen – denn es ist wahrscheinlich das letzte Bißchen Ruhe, bevor wir wieder in den Flieger nach Deutschland steigen.
Wir selbst werden Chinesisch Neujahr heute Abend mit einigen aus der hier lebenden Ausländer-Community verbringen. Fang, unsere chinesische Freundin, die uns anfänglich eingeladen hatte, musste uns leider absagen, weil ihre Mutter ins Krankenhaus gekommen ist und sie sich um sie kümmern muss. Das ist schade, weil wir so das original Chinesisch Neujahr wie es die Chinesen feiern, nicht sehen werden. Aber wir sind froh, die zweite Einladung von Sandra und Co. zu haben, so dass wir gemeinsam mit anderen feiern können. Weiterlesen